Über uns

Wir sind die Aktion Antifa Gera – kurz AAG. Wir sind eine Gruppe von Antifaschist*innen aus Gera und Umgebung. Die AAG tritt Nazis und Faschist*innen entschlossen gegenüber. In diesem Kampf schließen wir Militanz nicht aus, diese Mittel wählen wir jedoch mit Vorsicht und Bedacht. Mit Vertreter*innen von Ideologien die Auschwitz ermöglicht haben, gibt es für uns keine Grundlage für Diskussionen.

Ein paar Worte zum Kapitalismus

Naziideologie ist für uns ein Ausdruck bürgerlicher, kapitalistischer Herrschaft. Deshalb gilt es für uns, das große Ganze in den Blick zu nehmen  – wir kritisieren unsere heutige kapitalistische Gesellschaftsform grundlegend und radikal. Kapitalistische Systeme funktionieren nicht ohne Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt und führen zwangsläufig zu Hierarchien. Auch deshalb sind wir bestrebt, Hierarchien in unserer Gruppe kritisch zu reflektieren und abzulehnen. Wir sind für eine Welt ohne Herrschaft und Hierarchien, weshalb wir uns im anarchistisch autonomen Spektrum einordnen. Trotzdem wollen wir offen für Menschen sein, die unsere antifaschistischen und antikapitalistischen Grundprinzipien teilen. Nazis sind eine logische Folge von kapitalistischer Verwertungslogik. Eine Abschaffung von menschenverachtenden faschistischen Ideologien wird deshalb innerhalb bestehender kapitalistischer Gesellschaftsordnungen für uns nicht funktionieren. „Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen“ – Max Horkheimer. Die Ideologie der bürgerlichen Mitte und Bullen halten dieses Konzept am laufen.

Die Intersektionalität unseres Kampfes

Zu unserem antifaschistischen Kampf zählen wir weitere wichtige sektionale Kämpfe. Wir teilen die Ansicht, das diese Kämpfe immer wieder zu verbinden sind, um letztendlich den Kapitalismus zu überwinden. Dazu zählen wir den Kampf gegen jede Form der Diskriminierung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wie Rassismus, Antisemitismus, Queerfeindlichkeit, patriarchale Unterdrückung, Ableismus, Klassismus, Speziesismus aber auch den Kampf gegen die Zerstörung unseres Planeten. Eben den Kampf gegen alle Formen der kapitalistischen Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt. Dafür sind wir bereit, uns als Organisation in unterschiedliche Bündnisse zu begeben, um diese Kämpfe zu verbinden und gemeinsam zu führen. Dies sind zum Beispiel antirassitische Bündnisse oder die Unterstützung des örtlichen CSD.

Die Frage der Gewalt

Sofern Gewalt gegen Sachen zu unserem intersektionalen Kampf beiträgt, befürworten wir diese. Gewalt gegen Menschen bleibt für uns das letzte Mittel zum Selbstschutz für einzelne, uns als Gruppe und anderen Menschen, die permanenten Bedrohungen durch Faschist*innen und / oder staatlicher Gewalt ausgesetzt sind.

Kein Raum für Täter*innen

Unser Anspruch ist es bei Veranstaltungen sein es unsere Plena, Demos, OAT’s und Konzerten einen möglichst safen Space für alle Teilnehmenden zu kreieren. Dies geschieht unter Anderem durch den Einsatz von Awarenesskonzepten und -teams, durch die Schaffung von sicheren Rückzugsorten und den Ausschluss von Täter*innen oder Menschen die sich nicht an dieses Konzept halten. Die Definitionsmacht für übergriffiges Verhalten liegt bei den Betroffenen. Persönlich gesetzte Grenzen zu respektieren ist ein Muss.

Konsens und Barrierefreiheit

In unserer Gruppe möchten wir im Prinzip des Konsens agieren und möglichst tragfähige Kompromisse finden. Ein wichtiges Augenmerk muss dabei auch auf Aktionslevel und die damit verbundenen Grenzen von Personen gelegt werden. Jedes entscheidet selbst, inwieweit es sich engagieren bzw. beteiligen kann. Mit Menschen die unseren bereits formulierten Grundlagen / Prinzipien widersprechen kann es für uns keine Kompromisse geben. Nazis, Terfs, Täter*innen und Antisemit*innen schließen wir deshalb konsequent aus. Unsere Veranstaltungen und Treffen versuchen wir so zu gestalten, das wir niemanden durch Sprache, Wortwahl oder fehlenden Kontext ausschließen. Auch unsere Social-Media Auftritte wollen wir so barrierefrei wie möglich durch Alternativtexte und Worterklärungen gestalten. Für unsere Veranstaltungen gestalten wir die Orte nach Möglichkeit absolut barierrefrei. In unseren Internetauftritten weisen wir auf (nicht vorhandene) Barrieren hin.

Zusammenarbeit – aber wie?

Eine direkte Zusammenarbeit mit Parteien oder parteinahen Organisationen schließen wir grundsätzlichen aus. Jedoch behalten wir uns vor, mit progressiven Teilen oder Einzelpersonen von Parteien punktuell im antifaschistischen Sinne gemeinsam zu arbeiten. Mit zivilgesellschaftlichen Strukturen gegen Nazis besteht ein gewisser Austausch und wir wollen eine anlaßbezogene Zusammenarbeit nicht von vornherein ausschließen. Hier im Hinterland in Gera, mit zahlenmäßig unterlegenen antifaschistischen Strukturen und im Gegensatz zu immer größeren offen faschistisch auftretenden Organisationen, halten wir eine teilweise Zusammenarbeit mit bürgerlichen Gruppen hin und wieder für notwendig. Jedoch organisieren wir uns nicht fest in bürgerlichen Bündnissen. Recherche über lokale Nazistrukturen ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Dazu arbeiten wir mit Recherchegruppen zusammen. Hierzu gehört vorrangig das Sammeln und Teilen von Informationen über lokale Nazis.

Antifas – Her zu uns!

Aus Sicherheitsgründen, aufgrund von staatlicher Repression und Naziangriffen, sind wir bemüht unsere Anonymität bei öffentlichen Auftritten zu wahren. Uns ist bewusst das wir damit ein eher abgeschottetes und verschlossenes Bild abgeben. Wir veranstalten in regelmäßigen Abständen offene antifaschistische Treffen – so genannte OAT’s. Diese stehen prinzipiell allen interessierten solidarischen Menschen offen. Zudem sind unsere OAT’s auch immer ein Bildungsangebot zu für uns wichtige Themen, Kämpfen oder Kontroversen. Auch innerhalb unserer Gruppe sehen wir die beständiger Notwendigkeit zu Bildungsarbeit, kritischer Reflexion und Auseinandersetzung mit aktuellen politischen Themen und Debatten.

Support your local Antifas!

AAG
September 2023

Kontakt:

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E-Mail: antifascists-gera[at]riseup[.]net